Da tauchen auf einmal potente, freundliche Investoren auf – und plötzlich steht die Tiermedizin in Deutschland Kopf. Während bis vor kurzem noch innovative Tiermediziner bestenfalls scheel von der Seite angesehen oder schlimmstenfalls allfällig ausgebremst wurden, hat jetzt der Wind plötzlich umgeschlagen.
Mit einem Mal kommen viele Verantwortliche, Amtsträger, Praxis- und Klinikleiter auf die Idee: Sollten wir vielleicht auch mal etwas ändern? So in Richtung BWL, Controlling, Selbst- und Mitarbeiterführung oder Qualitätsmanagement? Was meinen Sie?
Es kann nur eine Antwort geben. Und das hat einen einfachen Grund. Einen Grund, der in sämtlichen Branchen, in denen potente, freundliche Investoren jemals auftauchten, schon ad nauseam durchexerziert wurde: Wer bei so einer Disruption stehen bleibt, bleibt liegen.
Die Tiermedizin erlebt in diesen Tagen einen Quantensprung in Richtung Professionalisierung. Wer die Souveränität hat, sollte den Schweden dafür dankbar sein. Natürlich ist es nicht lustig, nun plötzlich von außen her praktisch gezwungen zu werden, sich im Praxismanagement zu professionalisieren. Aber ob lustig oder nicht: Aufzuhalten ist das nicht mehr. Niemand stellt sich der Zukunft entgegen wie sich niemand einem fliehenden Pferd entgegenstellt. Es gibt klügere Wege, mit Pferd und Zukunft umzugehen.
Der klügste ist, nicht auf die Zukunft zu warten, sondern sie selbst zu gestalten. Wenn die Professionalisierung der administrativen Leistungen die Zukunft ist, dann steht beides jeder Praxis und jeder Klinik offen. Ob mit oder ohne Investor. Und das einfachste, beste und schnellste Instrument dieser Professionalisierung von Prozessen, Beständen, Management und Teamführung ist immer noch was?
Qualitätsmanagement. Ob das eine Praxis in eigener Regie, mit oder ohne Investor und mit oder ohne externe Expertise einführt, bleibt sich im Prinzip gleich. Nicht gleich bleibt sich: Es führt kein Weg daran vorbei. Das sagen Sie schon lange? Aber es bewegt sich zu wenig?
Weil das Diktat des Dringlichen in Praxis oder Klinik es Woche für Woche verhindert? So geht es allen Verantwortlichen. Wirklich allen?
Nein. Einige schreiten in 7-Meilen-Stiefeln voran. Die sind nicht kompetenter oder willensstärker oder haben mehr Ressourcen. Nein, die sind bloß cleverer: Die machen einen ersten Schritt, der so klein ist, dass ihn jede(r) schon morgen machen kann. Die fangen nämlich nicht mit einem Riesenkonzept an, das einen förmlich erschlägt, sondern mit einer einfachen Roadmap, die viele Klinik- und Praxisleiter schon an einem einzigen Vormittag aufstellen. Ob sie (oder Sie) das alleine oder mit externer Expertise tun, ist nicht so wichtig. Wichtig ist allein: Tun Sie’s. Schnell. Steht die Roadmap, beginnt die Zukunft.
Schöner Beitrag !! Herzlichen Glückwunsch. Auch toller Webauftritt